Der ehemalige Gasthof in Wolfshain wird zur Zeit saniert.
Wir freuen uns auf die Wiedereröffnung als
Wohnung, Seminarzentrum und als Coaching- und Therapie-Praxis.

Der seit 2012 nicht mehr bewohnte und nicht mehr bewirtschaftete ehemalige Gasthof steht auf dem Anger im Zentrum von Wolfshain. Dieses ca. 400 Jahre alte Anwesen war jahrhundertelang sowohl geografischer und politischer, als auch kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt des Ortes. Er ist in der Kulturdenkmalliste als „Gasthof von bau- und ortshistorischer Bedeutung“ verzeichnet.

Er diente unter anderem als Ausspanne und Pension, Gemeindehaus, Poststelle, Schmiede und Gerichtsort. Gesellschaftliche Aktivitäten wie die regelmäßigen Treffen des Tabakvereins und des Skatclubs fanden hier im 19. und 20. Jahrhundert ideale Bedingungen. August Bebel und Karl Liebknecht sollen aus ihrem Exil in Borsdorf regelmäßig zu Gast gewesen sein, die sozialdemokratische Tradition wurde über 1945 hinaus gepflegt.
Der Gasthof wirkte anziehend auf die Umgebung bis nach Leipzig hinein, hier wurde getanzt und gefeiert. Diese Anziehungskraft besteht bis heute, was uns zahlreiche Besucher in Gesprächen „über den Gartenzaun“ bis heute immer wieder bestätigen: „Wann kehrt hier wieder Leben ein?“ Oder: „Der Gasthof war immer ein großartiges Ausflugsziel.“ Und: „Wir haben schöne Erinnerungen an gesellige Abende.“

2013-2019: Wir haben Gutachten und Konzepte erstellen lassen für: Baustatik, Holzzustand, Brandschutz, Immissions- und Schallschutz, Artenschutz und ein restauratorisches Gutachten der Farbigkeit von Wänden und Decken sowie der Holz- und Metallteile im Saalbereich. Es erfolgte eine Recherche nach historischen Unterlagen, Karten, Plänen und Fotos. Die Grenzwiederherstellung des Grundstückes und die baurechtliche Eintragung von Abstandsflächen gestaltete sich bei der anspruchsvollen Ausgangslage aufgrund vier beteiligter Nachbarparteien und zum Teil historisch rechtswidrig erfolgter Grundstücksteilungen als besondere Herausforderung. Schließlich erstellten wir eine aufwändige bauhistorische Dokumentation und ein denkmalgerechtes Sanierungskonzept im Rahmen der Baugenehmigungsplanung.

2020: Baugenehmigung wurde 2019 erteilt. Nach erneut einjähriger Planung und Vorbereitung der konkreten Abläufe konnten wir im Mai 2020 endlich mit der Realisierung beginnen. Wichtig war uns, so viel Holz und Lehm wie möglich zu verwenden und die historischen Materialien und Strukturen sowiet wie möglich zu erhalten. Es wurde eine Wandheizung eingebaut. Als Dämmung wurden Holzfaserdämmplatten sowie Hanf-Jute verwendet.

2022: Nach mehrjähriger Vorbereitung und zweijähriger Teilsanierung zogen wir zum 01.06.2022 ein. Die Krisen in der Baustoff- und Handwerkerbranche zogen auch an uns nicht vorbei sondern erschwerten zusätzlich die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen. Noch immer ist Vieles improvisiert, noch nicht alle Türen eingebaut und auch diverse Lampen nur vorübergehend installiert. Der Außenputz fehlt noch.

Aus dem "Historischen Ortsnamenbuch von Sachsen", herausgegeben von Ernst Eichler und Hans Walther:

Wolfshain Dorf s. Taucha, Gem.  Beucha; MuldentalKr. (AKr. Wurzen)

1211 Wolvishayn, Woluishain CDS II 9, 76, 77
1270 Wolueshain UB Mers. 358
1335 Wolwishayn BV Lpz. 399
1350 Wolfishain LBFS 65
1514 Wolffshan TrStR Gri. 7
1541/42 Wulffeshaynn CDS II 9, 473
1791 Wolfshayn OV 626. – Mda. wolfsn.

GW: -hain #1. BW: PN Wolf: wolf #2. – ‘Rodungssiedlung eines Wolf’. Das GW lautete mda. -hÃn und wurde schließlich zu n reduziert. Die ältere  Doppelkonsonanz nach dem Schreibgebrauch des 15./16. Jh. hatte keine lautliche Grundlage.
Naumann ON Grimma (DS 13) 218 – Blaschke HOV 201; Postlex. 13, 247 u. 18, 1020

Alte Postkarte 1890 (?)
Neues Dach, neuer GiebelKüche, ehem. StallBad, ehem. Garage
Neue FensterSeminarraum, ehem. TanzsaalEss-Diele, ehem. Durchfahrt
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